Dienstag, 3. Mai 2011

Ich kenne jemanden der seine Beerdigung plant

Gruselig!

Er hat einen Sarg bestellt und alles weitere wohl auch geplant.

Würdet ihr das auch tun wenn ihr eine Prognose hättet, die lautet ein halbes Jahr noch?

Gesendet von meinem Todesstern ©

7 Kommentare:

  1. Ich glaube ja. Wenn man Familie hat, will man vielleicht den einzigen Weg gehen, der einem einfällt, um sie zu entlasten. Wenn man keine hat, stellen sich andere Fragen. Was soll man stattdessen tun und wer sollte es stattdessen tun. Außerdem neigen wir doch dazu, schwierige Situationen mittels Aktionismus zu überbrücken bzw. zu übergehen. Bloß nicht nachdenken müssen!

    Wobei ich sagen muss, dass mir relativ wurscht ist, was mit meinen "sterblichen Überresten" mal passiert. Wenn sie noch irgendwo einen sinnvollen Beitrag leisten können: gut! Wenn nicht, dann eben ab damit in den Ofen und dann anonym unter die Erde. Haptsache ich verpasse nicht noch jemandem, der mich unvorbereitet findet oder von der Straße kratzen muss, ein Trauma.

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  2. Ich kann das auch verstehen. Schließlich hat man die dann die Entscheidung WIE man diese Welt verlassen will und welchen letzten Eindruck man hinterlassen möchte. Ich glaube es ist auch eine Form der Verarbeitung mit dem Unausweichlichem indem man sich damit beschäftigt.

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  3. Das hat meine Kusine auch gemacht.
    Die hat sogar dem Pfarrer gesagt, was er predigen soll; ihre Trauerkarte selbst entworfen, etcetc.

    Bevor irgendein Geschmacksidiot (wie Mann, Eltern, Kinder, oder so) hergeht und mich mit kitschigen Blumen, dem furchtbaren AveMaria und furztrockenem Streuselkuchen anschließend, zu Grabe trägt, plane ich das lieber selber.
    Ob ich dann aber noch die Kraft bzw. den Mut dazu hätte - keine Ahnung.

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  4. Wirklich aufwändig würde es nicht, denn ich möchte verbrannt und anonym bestattet werden. Allerdings weiß mein Mann das auch und will genauso bestattet werden, also theoretisch müsste ich nicht vorher kümmern. Aber wenn ich wüsste, wann es ungefähr soweit ist, würde ich wahrscheinlich alles Nötige mit dem Bestatter regeln, damit mein Mann in Ruhe und ohne Stress Abschied nehmen kann, wenn es soweit ist. Denn auch wenn sich um Beerdigung etc. kümmern für einige vielleicht Ablenkung bedeutet, die ihnen dazu die Möglichkeit bietet, mit dem Tod klarzukommen, bei meinem Schatz trifft das wohl eher nicht zu.

    Der Tod und der Abschied gehören zum Leben dazu, ich finde es gut, wenn man sich auch ohne gegebenen Anlass darüber Gedanken macht, was dann passieren soll. Das mag aber auch daran liegen, dass ich 1998 meinen damaligen Partner durch einen Unfall verloren habe und eben selber erfahren habe, wie schnell sowas passieren kann. Meine Schwiegereltern, die 40 Jahre lang verheiratet waren, haben nie darüber gesprochen, was passieren soll, wenn einer von ihnen stirbt.

    Als 2009 dann meine Schwiegermutter verstarb, war mein Schwiegervater sehr hilflos und hat eben eine Beerdigung "wie die anderen es erwarten" ausgerichtet. Trauergottesdienst, Grabrede, Leichenschmaus, Sechswochenamt. Dabei hatten sie beide nichts mehr mit Kirche am Hut.

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  5. Ich würde das auch gerne selber machen.
    Vielleicht plane ich schonmal voraus.
    Wer weiß, wann es mich trifft.

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  6. So schlimm wie sich das anhört... diese Vorbereitung ist auch ne Form des Abschiednehmens. Als meine Kleine damals starb da hat mir diese Zeit gefehlt und das hat besonders weh getan und zu deiner Frage ... ja ich würde es tun. Wäre auch eine Form wie ich damit umgehen würde.

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  7. Also ich finde die Vorbereitungen an sich nichts Schlimmes im Gegenteil. Man nimmt den Hinterbliebenen ein Stück Arbeit ab und weiß alles in guten Händen. Ob ich es selbst machen würde, ich weiß es nicht.

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