Montag, 14. Juni 2010

Romi Lassally


Abseits der perfekten Vorzeigemütter - mit einem Mocha Frappuccino Blended Coffee in der einen, der It-Bag in der anderen Hand - gibt es noch etwas ganz anderes: das wahre Leben der ganz normaler Mütter. Und die sind alles andere als perfekt: Sie verfluchen ihre Kinder, sind peinlich berührt ob der Babysprache, in die sie immer öfter verfallen, sind nach stundenlangem Kindergebrüll schlicht überfordert bis hysterisch, ekeln sich vor Kinder-Sabber und -Erbrochenem und sehnen sich zurück nach der Zeit vor dem Nachwuchs-Terror. Aber darf man sowas sagen? Gar schreiben? Romi Lassally, selbst Mutter von drei kleinen Tyrannen, hat nicht lange gefackelt und kurzerhand ein Forum geschaffen, in dem Mütter all ihren Frust einmal unzensiert abladen können: einen virtueller Beichtstuhl, in dem Frauen ihr echtes, chaotisches, fehlerbehaftetes Muttersein gestehen können. Die Seite TrueMomConfessions.com wurde sehr schnell ein Riesenerfolg. Die allerbesten, am meisten zu Herzen gehenden , komischsten, absurdesten und bösesten Beiträge hat Romi Lassally in einem Buch zusammengetragen.

Eins der Lieblings-T-Shirts meiner Tochter kann ich nicht ausstehen... Gestern Abend hab ich es mit rotem Nagellack beschmiert und ihr erklärt, dass es nicht mehr zu retten ist.

Wenn anderen auffällt, dass sich das Verhalten meines Sohnes verbessert hat, sage ich immer, es läge daran, dass ich roten Farbstoff und raffinierten Zucker aus seinem Speiseplan verbannt habe. In Wirklichkeit liegt es daran, dass ich eine Therapie angefangen habe und ihn nicht mehr so viel anbrülle. Aber wie erklärt man das?

Es ist mir vollkommen egal, ob ich je wieder Sex mit meinem Mann haben werde. Ich habe meine Vibratoren. Sie machen mich glücklich und lassen den Klodeckel nicht hochgeklappt.



Romi Lassally

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen